Runway setzt auf Robotik als neue Wachstumsstrategie

Warum Runway die Robotik-Branche für zukünftiges Umsatzwachstum ins Visier nimmt

Runway hat in den letzten sieben Jahren visuelle Generierungstools für die Kreativbranche entwickelt. Jetzt sieht das Unternehmen eine neue Chance für seine Technologie: Robotik.

Das in New York ansässige Unternehmen Runway ist bekannt für seine KI-World-Models zur Video- und Bildgenerierung – große Sprachmodelle, die eine simulierte Version der realen Welt erstellen. Erst kürzlich veröffentlichte das Unternehmen im März Gen-4, sein Video-generierendes Modell, und im Juli Runway Aleph, sein Video-Bearbeitungsmodell.

Neue Zielgruppe: Robotik und autonomes Fahren

Als Runways World-Models immer besser und realistischer wurden, meldeten sich zunehmend Robotik- und autonome Fahrzeugunternehmen, die Interesse an der Technologie zeigten. Anastasis Germanidis, Mitgründer und CTO von Runway, erklärte gegenüber metin.ai:

“Wir glauben, dass diese Fähigkeit, die Welt zu simulieren, über die Unterhaltungsbranche hinaus äußerst nützlich ist, auch wenn die Unterhaltung für uns ein stetig wachsender und großer Bereich ist.”

Germanidis betonte, dass es viel skalierbarer und kosteneffizienter werde, Robotik-Richtlinien zu trainieren, die mit der realen Welt interagieren, sei es in der Robotik oder beim autonomen Fahren.

Ursprünglich nicht geplant, jetzt strategische Ausrichtung

Germanidis räumte ein, dass die Zusammenarbeit mit Robotik- und autonomen Fahrzeugunternehmen ursprünglich nicht Teil der Unternehmensstrategie bei der Gründung im Jahr 2018 war. Erst als sich Unternehmen aus diesen Branchen meldeten, erkannte Runway das breitere Anwendungspotenzial seiner Modelle.

Roboterunternehmen nutzen Runways Technologie bereits für Trainingssimulationen. Das Training von Robotern und autonomen Fahrzeugen in realen Szenarien ist für Unternehmen kostspielig, zeitaufwändig und schwer zu skalieren.

Obwohl Runway weiß, dass es das realweltliche Training nicht ersetzen wird, können Unternehmen erheblich von Simulationen auf Runways Modellen profitieren, da diese eine hohe Spezifität ermöglichen.

Vorteile der simulationsbasierten Ausbildung

  • Einfacheres Testen spezifischer Variablen und Situationen
  • Unveränderte Rahmenbedingungen für präzise Ergebnisanalyse
  • Kosteneffiziente Skalierbarkeit des Trainings

“Man kann einen Schritt zurücktreten und die Auswirkungen verschiedener Aktionen simulieren”, so Germanidis. “Wenn das Auto diese oder jene Kurve nimmt – welche Auswirkungen hat das? Solche Abläufe aus demselben Kontext heraus zu erstellen, ist in der physischen Welt äußerst schwierig.”

Wettbewerb und zukünftige Pläne

Runway ist nicht das einzige Unternehmen in diesem Bereich. Nvidia hat erst kürzlich die neueste Version seiner Cosmos World-Models und weiterer Robotik-Trainingsinfrastruktur veröffentlicht.

Runway plant nicht, eine separate Modellreihe für Robotik- und autonome Fahrzeugkunden zu entwickeln. Stattdessen werden die bestehenden Modelle für diese Branchen feinabgestimmt. Das Unternehmen baut außerdem ein dediziertes Robotik-Team auf.

Unterstützung der Investoren

Germanidis bestätigte, dass diese strategische Erweiterung von den Investoren unterstützt wird, obwohl sie nicht Teil der ursprünglichen Pitches war. Runway hat mehr als 500 Millionen US-Dollar von Investoren wie Nvidia, Google und General Atlantic zu einer Bewertung von 3 Milliarden US-Dollar eingesammelt.

“Die Art und Weise, wie wir das Unternehmen betrachten, basiert auf einem Prinzip und nicht auf einem bestimmten Markt”, schloss Germanidis. “Dieses Prinzip ist die Idee der Simulation, der Fähigkeit, eine immer bessere Repräsentation der Welt zu erschaffen. Sobald man diese leistungsstarken Modelle hat, kann man sie für eine Vielzahl verschiedener Märkte und Branchen einsetzen.”

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